Ich berichte hier von meinen Erfahrungen mit den Corona-Maßnahmen der letzten 2 Jahre.
Ich bin Polizeibeamtin. Deshalb haben mich die Folgen der Corona-Maßnahmen zumindest finanziell bislang nicht getroffen. Aber wenn die Impfpflicht kommt, sind wir sofort greifbar. Eine Kündigung wurde schon, hinter vorgehaltener Hand, in Aussicht gestellt. Dann dreht sich mein Leben einmal um die Achse. Davor habe ich Angst. Dann kann ich mein derzeitiges Leben nicht mehr finanzieren. Ich überlege, mit meinen Kindern auszuwandern. Wohin? Ich weiß es noch nicht. Dies bedeutet aber auch, meine beiden erwachsenen Kinder zurücklassen zu müssen. Ich hoffe, diese Entscheidung nie treffen zu müssen.
Corona und die unglaublichen Konsequenzen, die uns die Regierung zumutet, wurden mir schon gleich zu Beginn der Maßnahmen schlagartig und schmerzhaft klar. Nur wenige Wochen vor den beschlossenen Maßnahmen 2020 starb meine Mama. Da konnte ich noch bei ihr sein und sie bei ihrem Sterbeprozess begleiten. Kurze Zeit später wäre das unmöglich gewesen. Sie wäre ganz allein, ohne seelische Unterstützung, ohne von ihren geliebten Menschen Abschied nehmen zu können, „einfach“ und isoliert gestorben. Der Gedanke machte mich furchtbar traurig und wütend, weil ich so gut nachfühlen kann, was das für die betroffen Angehörigen und die Sterbenden selbst bedeutete. Wenig später war ich beruflich mit dem Schicksal eines Jugendlichen konfrontiert, der genau das erleben musste: Sein über alles geliebter Opa starb, und der Junge konnte sich nicht von ihm verabschieden. Dieses Trauma hat ihn völlig aus der Bahn geworfen und er wurde kriminell. Er trug sich mit Selbstmordgedanken und ist bis heute nicht wieder seelisch gesund.
Auch in meinem eigenen Familienkreis musste ich vor einiger Zeit entdecken, was die Corona-Beschlüsse insbesondere auch in Bezug auf die Schulen mit meinem 10-jährigen Sohn angestellt haben. Die Situation der Wechselbäder von „Homeschooling“, Distanzunterricht und Präsenzunterricht mit Maske und den Tests hat ihn schwer belastet. Obwohl er sich nach außen nicht viel hat anmerken lassen und ich sogar den Eindruck hatte, dass er durch die Situation, am Nachmittag zu Hause und auf sich gestellt zu sein, an Selbständigkeit gewonnen hatte – jetzt, wo die Schulen wieder offen sind, geht er nur noch mit Widerwillen oder gar nicht dorthin. Er sagt, in der Schule würde nur noch gepaukt und die Lehrer seien ständig unter Stress. Auch sonst hat er offensichtlich die Freude am Leben eingebüßt, ist lustlos und ständig bedrückt. Ich habe schon händeringend nach einem Kinderpsychotherapeuten in der Gegend und auch in Berlin gesucht – vergebens. Die Wartelisten sind so lang, bis dahin möchte ich meinen Sohn nicht leiden lassen. Neuerdings hilft mir ein Heilpraktiker und kümmert sich um meinen Sohn, spricht mit ihm. Und das scheint auch ein wenig zu helfen. Darüber bin ich sehr froh.
An meiner Arbeitsstelle muss ich mich täglich mit einem Test bei meinem Vorgesetzen ausweisen, der heftiger Impfbefürworter ist. Die anderen Kollegen gehen an ihre Arbeitsplätze. Ich büße täglich 15-20 Minuten ein, weil ich morgens zum Testcenter muss und den Nachweis erst einem Vorgesetzten vorweisen muss, ehe ich mich einloggen darf. Aber sonst, die Kollegen sind weder aggressiv zu mir, noch versuchen sie, mich von irgendetwas zu überzeugen. Dennoch, gemeinsames Mittagessen ist unter 2G-Bedingungen nicht möglich. Ich bin ausgeschlossen. Das ist traurig. Vorwürfe hat man mir in diesem Kontext noch nicht gemacht. Darüber bin ich froh.
In einigen privaten Situationen stelle ich fest, dass meine Mitmenschen total überrascht sind, dass ich nicht geimpft bin und sich auch keinerlei Vorstellungen davon machen können, was das Alles für uns bedeutet.
Wie viele von uns habe ich auch den Kontakt zu einem Teil meiner Freunde und Bekannten verloren, die sich haben impfen lassen, und die in Fragen Corona den Mainstream-Medien glauben.
Selbst meine ältere Tochter wandte sich für 3 Monate von mir ab. Das war eine harte Zeit. Ich hoffe, dass wir wieder Vertrauen zueinander finden können.
Mich haben diese 2 Jahre sehr belastet. Dennoch denke ich, dass Kinder, Kranke und ältere Menschen diejenigen sind, die am heftigsten unter den Corona-Maßnahmen leiden und am stärksten Schädigungen, vor allem psychische Schäden, davontragen.
Andererseits wundere ich mich selbst, wie sehr ich mich im Laufe der Zeit mit den Einschränkungen und Zumutungen arrangiert zu haben scheine. Natürlich vermisse ich einiges: Essen gehen können, ins Kino können, mit den Kindern Ausflüge nicht nur in den Wald, sondern in interessante Einrichtungen machen zu können. Aber ich merke komischerweise, dass ich dazu immer weniger Lust habe. Man scheint mir meine Bedürfnisse abgewöhnt zu haben. Das erschrickt mich ein wenig.
Ich möchte nicht mein altes Leben zurück. Ich habe teilweise meine Einstellung geändert und ich habe viele liebe Menschen kennengelernt, die ich nicht mehr missen möchte. Aber ich möchte endlich wieder frei leben.
Seit einiger Zeit habe ich einen Weg gefunden, der mir guttut: Seit ich begonnen habe, anderen gegenüber meinen Status als Ungeimpfte nicht mehr zu verstecken, sondern offen damit umzugehen, erfahre ich von meinen Mitmenschen nicht – wie zunächst befürchtet – mehr Ablehnung und Distanzierung, sondern größere Akzeptanz und Offenheit. Eine Bekannte sagte zu mir: „Ich setz doch bei Rewe keine Maske mehr auf!“ Das hat mir einen Schubs gegeben und ich dachte bei mir: „Das kann ich auch!“